Neurodermitis ist eine stark juckende Hautkrankheit, die auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt wird, und bei 7-15% der europäischen Bevölkerung auftritt.

 

Studien haben gezeigt, dass bei einem großen Teil der betroffenen das Barriereprotein "Filaggrin" unterexprimiert ist - dieses Protein hält die Hautzellen zusammen. Die Folge des Fehlens ist, dass die Hautbarriere nicht richtig funktioniert und somit können Allergene und infektiöse Keime in die oberste Hautschicht eindringen.

 

Die atopische Dermatitis kann von vielen, von einander unabhängigen Faktoren, beeinflusst werden, was eine Suche nach dem Auslöser oft schwierig macht. Die Symptome der Erkrankung sind jedoch oft die Selben: gerötete, schuppende, manchmal auch nässende Hautveränderungen. Bei besonders stark betroffenen Hautstellen kann es im Laufe der Jahre zum Übergang zum trockenen, schuppenden Ekzem mit "Baumrinden-artigem" Erscheinungsbild, genannt Lichenifikation, kommen.

Die Kinderhaut ist sehr empfindlich, darum ist die Pflege bei Kindern sehr wichtig.

20% der Kinder und bis zu 10% der Erwachsenen sind von Neurodermitis betroffen.

 

Ursache der atopischen Dermatitis
Oft liegt eine erbliche Veranlagung vor. Die Neurodermitis gehört zusammen mit Heuschnupfen und allergischem Asthma zu der Allergieform "Atopie". Für viele Betroffene ist die trockene Haut und mögliche Infektionen das Hauptproblem. Jedoch können auch

  • Allergene (z.B. in der Nahrung oder die Hausstaubmilbe)
  • Psychische Faktoren (z.B. Angst und Stress)
  • Reizungen (z.B. Wollpullover)
  • Und extreme Temperaturen

Ekzeme auslösen.

Jeder einzelne Betroffene kann völlig unterschiedliche Auslöser der Neurodermitis haben.

Obwohl die Neurodermitis schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt ist, ist vieles noch nicht ausreichend erforscht.

 

Diagnose

Fachärzte können die Auslöser durch ausführliche Gespräche, gründliche Untersuchung, Haut- und Bluttests identifizieren und den Betroffenen anschließend entsprechend beraten und behandeln.

 

Behandlung von Neurodermitis

 

  1. Vermeidung der Auslöser (z.B. Allergene, Stress,)
  2. Hautpflege
  3. Vermeidung von Reizungen (z.B. mit DermaSilk®)
  4. Medikamente (Kortison, Calcineurininhibitoren, Antibiotika, Antihistaminika)
  5. Lichttherapie mit UV-AB, UV-A1 oder PUVA
  6. Alternativmedizin

 

Hautpflege bei Neurodermitis

Es ist sehr wichtig, dass sich der Patient an eine tägliche Basistherapie hält. Eine optimale an den Hautzustand und die Jahreszeit angepasste Hautpflege ist das wichtigste und muss konsequent durchgeführt werden. Da es kein spezielles Plegepräparat für alle Atopiker gibt, sollten soviele Produkte wie möglich ausprobiert werden, um das geeignete Produkt für sich zu finden. Die Wassertemperatur darf nicht höher als 37°C sein und länger als 10 Minuten sollte auch nicht gebadet werden.

 

Prognose

Tritt die Neurodermitis schon in den ersten Lebensmonaten auf, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine respiratorische Allergie entwickelt, größer, als bei Betroffenen, die erst später mit der Erkrankung konfrontiert werden.

Ca. 70% der Kinder mit Neurodermitis, sind im Erwachsenenalter beschwerdefrei.