Etwa jeder vierte Österreicher leidet an einer allergischen Erkrankung. Die Allergie-Auslöser (Allergene) sind Substanzen (Eiweißstoffe), die für einen gesunden Menschen völlig harmlos sind. Das Immunsystem eines Allergikers hingegen reagiert über. Allergologen bestätigen, dass die meisten Menschen gegen Allergene aus Pollen, dem Hausstaub, Schimmelpilzen oder Katzen allergisch sind.

Alle diese Allergieauslöser haben eines gemeinsam: Sie sind unsichtbar kleine Partikel, die durch die Luft fliegen. Sie werden eingeatmet, unsere Abwehrkräfte schalten auf Abwehr und allergische Symptome sind das Ergebnis: heftige Niesattacken, verstopfte oder laufende Nase, juckende, tränende Augen, unangenehme Hautausschläge oder Atembeschwerden bis hin zu Asthma.

Den Kontakt mit den Allergenen möglichst zu vermeiden, ist eine wesentliche Säule in der Therapie. Durch umfassende, langfristige und konsequente Maßnahmen zur Allergenvermeidung mit qualitativ hochwertigen Produkten, die ausreichend an vielen Patienten geprüft wurden, kann die Belastung deutlich spürbar und nachhaltig eingedämmt werden. Zwar ist es praktisch unmöglich, den Allergieauslösern ganz zu entkommen, es gibt aber zahlreiche Mittel und Wege, wie man eine Allergenbelastung spürbar reduzieren kann.

Damit Allergenvermeidung funktioniert, ist es sehr wichtig Maßnahmen während des gesamten Behandlungszeitraumes umfassend, konsequent und richtig durchzuführen. Ihre Lebensqualität wird dadurch nachhaltig verbessert und der Bedarf an Medikamenten sinkt. Die beiden weiteren Therapiesäulen - die medikamentöse Linderung der Symptome mittels Antihistaminika oder Kortison und die Ursachenbekämpfung mit Hilfe der spezifischen Immuntherapie - unterstützen Sie zusätzlich um Ihre Allergie in den Griff zu bekommen.

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Im Gegensatz zu normalem Staub enthält Hausstaub
viele verschiedene Komponenten wie Hautschuppen
von Tieren, Exkremente von Küchenschaben, Pollen
oder verschiedene Arten von Schimmelsporen.

Das wichtigste Allergen im Hausstaub wird allerdings
von kleinen Kreaturen verursacht:
den Hausstaubmilben.

 

Verwandt mit Zecke und Spinne

Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine – nur
1/3mm große und damit für das freie Auge
unsichtbare – Spinnentiere und zählen nach
den Pollen zu den häufigsten Allergieauslösern.

Ein Gramm Hausstaub enthält bis zu 100.000 der
kleinen Achtbeiner, deren hoch-allergene Kotbällchen
allergische Reaktionen auslösen können.

 

Wo und wie sie lebt

Hohe Luftfeuchtigkeit, Raumtemperaturen von über 22
Grad, wenig Licht – so fühlen sich Hausstaubmilben wohl.
Sie sind deshalb in erster Linie in (allen) Betten zu finden,
wo sie sich tief in den Matratzen, Pölstern und Tuchenten
von menschlichen Hautschuppen und Haaren ernähren.
Auch Polstermöbel, schwere Vorhänge, Teppiche und
Teppichböden bieten gute Lebensbedingungen.

Besonders in der Heizperiode werden die Exkremente
mit dem Staub aufgewirbelt, fliegend im ganzen Haushalt
verteilt und kommen mit den Schleimhäuten von Augen
und Atemwege in Kontakt.

Gut zu wissen: Hausstaubmilben gibt es in jedem Haushalt. Ihr Vorkommen hat nichts mit gutem oder schlechtem Reinigen zu tun!

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Encasings

Milbendichte, jedoch Feuchtigkeit durchlässige, Bettüberzüge (sog. Encasings) bilden eine Barriere gegen die Allergene. Der Nutzen hochwertiger Überzüge für Matratze, Polster und Tuchent wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen. Ohne Encasings werden die Allergieauslöser durch die Bewegungen im Schlaf aufgewirbelt und eingeatmet.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass nur wenige der vielen Überzüge, die mittlerweile angeboten werden, auch tatsächlich allergendicht sind. Sogenannte "hypoallergene" Pölster beispielsweise müssen trotzdem alle zwei Wochen gewaschen werden. Die Bezeichnung deutet nur darauf hin, dass das Material im Inneren kaum allergische Reaktionen hervorrufen kann – eine Allergenbarriere bieten solche Produkte nicht.

Achtung: Prüf- und Qualitätssiegel gibt es viele. Legen Sie beim Kauf Wert auf hochwertige, klinisch geprüfte Produkte, die im medizinischen Fachhandel erhältlich sind! Nur diese wurden auch direkt am Patienten getestet. Labortests alleine bieten keine ausreichende Sicherheit.

Bettzeug, Decken und Leintücher

Waschen Sie Bettbezüge wöchentlich, Decken und Pölster alle zwei Wochen mit mind. 60°C! Noch besser: eine halbe bis eine Stunde im trockenen Zustand in den Wäschetrockner bei 60°C. Dadurch werden sowohl die Milben als auch ihre Allergene vernichtet.

Um der Bildung von Schimmelpilzen vorzubeugen, achten Sie auf sorgfältige Trocknung. Lüften Sie Tuchent und Polster morgens nach dem Aufstehen im Fenster oder am Balkon täglich aus, um die Feuchtigkeit wieder auszugleichen!

Teppiche und Teppichböden

Wenn möglich, überhaupt vermeiden! Besser sind Fußböden, die feucht gewischt werden können. Ansonsten gibt es Substanzen in Form von Sprühlösungen und Schäumen, mit denen man die Teppiche behandeln kann. Sie trocknen Milben aus oder vernichten die Allergene.

Kleidung

Ziehen Sie Kleidung außerhalb vom Schlaf- und Wohnzimmer aus, da sich Milben hauptsächlich von menschlichen Hautschuppen ernähren! Waschen Sie Ihre Kleidung mit 60°C! Für empfindlichere Textilien gibt es Waschmittel und -konzentrate mit Anti-Allergen-Extrakten, die Allergene schon bei niedrigeren Temperaturen beseitigen. Mit speziellen Testkits kann die Hausstaubmilben-Belastung in Textilien kontrolliert werden.

Raumklima

Ein ungemütliches Klima für Milben? 3 bis 4 Mal am Tag 5 bis 10 Minuten raumdiagonal stoßlüften, Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent und eine Raumtemperatur von maximal 20°C! Benutzen Sie einen Hygrometer zur Kontrolle und Luftentfeuchter bzw. Luftbefeuchter zum Regulieren der Luftfeuchte! Installieren Sie Allergenfilter bei Belüftungssystemen und Klimaanlagen!

Allergenfilter

Allergenfilter (HEPA-Filter) in Luftreinigungsgeräten, Heizungen, Lüftungen und Klimaanlagen können die Anzahl schwebender Allergene signifikant reduzieren. Achten Sie bei Luftreinigungsgeräten unbedingt darauf, dass das Gerät für Ihre Raumgröße geeignet ist. Es sollte die komplette Raumluft fünfmal pro Stunde umwälzen können. Klimaanlagen können sowohl Wärme als auch Feuchtigkeit reduzieren – und hemmen damit das Milben- und Schimmelwachstum.

Staubsaugen, Staubwischen

Verwenden Sie einen Staubsauger mit HEPA-Filter, der den Staub im Sauger zurück hält, so dass dieser mit der Abluft nicht wieder ausgestoßen wird! Noch besser: feuchtes Aufwischen. Putzen Sie wenn möglich nicht selbst, ansonsten tragen Sie eine Allergen-Schutzmaske.

Staubfänger vermeiden

Entfernen oder minimieren Sie nicht waschbare Stoffvorhänge, Zierpölster, jegliche Staubfänger und Polstermöbel (besser Ledercouch)! Geben Sie Kuscheltiere im Plastiksack einmal pro Monat über Nacht in die Gefriertruhe (-25°C)! In der Früh absaugen oder ab in den Trockner! Bewahren Sie Wäsche, Bücher und andere Staubfänger in Kästen oder hinter Glasregalen auf! Keine Topfpflanzen, Tiere oder Essen im Schlafzimmer! Reinigen Sie Heizkörper sorgfältig vor der Heizperiode! Auf ihnen sammelt sich Staub und darin der Milbenkot.

Gut zu wissen: Zahlreiche klinische Studien zeigen, dass Sie nur durch umfassende, konsequente und langfristige Maßnahmen die Allergenkonzentrationen und damit Ihre Symptome drastisch reduzieren können!

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Der Begriff Tierhaarallergie ist eigentlich nicht ganz richtig. Wie bei der Hausstaubmilbe besteht die Überempfindlichkeit nämlich gegenüber Proteinen, die sich in Hautschuppen, Haaren, Speichel, Kot oder Urin befinden. Diese bleiben an den Haaren der Tiere haften und verteilen sich in der Luft als Staub. Landen sie auf den Schleimhäuten der Augen, der Nase oder der Bronchie können sie eine allergische Reaktion auslösen.

Katze: Nummer 1 der Auslöser

Am häufigsten treten Katzenallergien auf. Es gibt aber auch Allergien gegen Hunde, Nagetiere wie Ratten, Mäuse, Meerschweinchen oder Hamster, Vögel, Pferde und Kühe. Die Menge der Allergene, die zu einer allergischen Reaktion führen, hängt dabei ganz individuell von der betroffenen Person ab.

Speziell Katzenallergene sind sehr klebrig, besonders klein (ca. 1/10 der Größe des Hausstaubmilben-Allergens) und überdies so leicht, dass sie lange in der Luft schweben und eingeatmet werden können. Die allergieauslösenden Partikel sind sehr langlebig und befinden sich noch bis zu drei Jahren nach längst abgeschaffter Katze im Haushalt.
Man findet sie z.B. auch in den Kleidungsstücken oder den langen Haaren der Freundin, sie kleben auf dem Sitz in der Straßenbahn oder im Kinosessel. Jeder, der mit einer Katze in Berührung kommt, transportiert Hautschuppen und Haare des Tieres. Kurzum, man findet die Allergene fast überall und besonders dort, wo sich Katzen gerade aufhalten.

Gut zu wissen: Zwischen Lang- und Kurzhaarkatzen bestehen bei der Menge der Allergieauslöser keine Unterschiede. Es gibt auch keine "allergenfreien" Rassen. Allerdings produzieren Kater mehr Allergene als weibliche Katzen.

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Lüften Sie!

In dicht isolierten "energiesparenden" Haushalten werden auch die Allergene eingeschlossen. Lüften Sie deshalb mehrmals täglich. Auch die Verwendung von Ventilatoren kann den Luftaustausch erhöhen und dadurch die schwebenden Allergene vermindern.

HEPA-Luftreinigungsgeräte

HEPA-Luftreinigungsgeräte können schwebende Katzenallergene dauerhaft aus der Luft entfernen. Wissenschaftliche Studien zeigten, dass in Haushalten mit Katzen allein durch die Verwendung von HEPA-Luftreinigern um bis zu 70% weniger Katzenallergene schweben.

Weiche Möbelstücke

In Teppichen, Sofas, Matratzen, etc. sind allergieauslösende Partikel auch noch lange nach dem Auszug der Katze zu finden. Sie sind nur durch Entfernung des Inventars oder durch deren Behandlung mit speziellen Reinigungsmitteln auf Dauer zu beseitigen. Diese Produkte sind in dieser
Broschüre mit einem Katzensymbol gekennzeichnet. Am besten: Verzichten Sie auf Teppiche und Polstermöbel!

Wände

Katzenallergene lassen sich auch auf vertikalen Flächen nieder. Reinigen Sie daher im Zuge einer Allergensanierung auch die Wände!

Halten Sie die Katze außer Haus!

Allergologen empfehlen das Tier wegzugeben, um langfristig die Allergenkonzentration im Wohnbereich zu reduzieren. Ist dies nicht möglich, lassen Sie Ihre Katze nicht ins Haus oder beschränken Sie ihren Aufenthalt auf bestimmte Bereiche im Haushalt. Benützen Sie Allergenfilter bei Belüftungssystemen und Klimaanlagen um die Allergenverbreitung einzudämmen!

Staubsauger

Benutzen Sie einen Staubsauger mit HEPA-Filter. Tragen Sie dabei eine Allergenschutz-Maske! HEPA-Staubsauger sind in der Lage Allergene permanent zu entfernen. Aber auch Gebläsefilter bzw. mehrlagige Staubsäcke verbessern die Filterleistung Ihres herkömmlichen Staubsaugers. Am besten: feucht Aufwischen!

Waschen Sie die Katze und Ihre Kleidung!

Studien haben gezeigt, dass durch die Behandlung des Fells mit speziellen Substanzen viel Oberflächenallergen entfernt werden kann.

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Schimmel sind mikroskopisch kleine Pilze, die sich aus Fasernbündel zusammensetzen. Er zählt zu den am weitesten verbreiteten Organismen und lebt auf pflanzlichem und tierischem Material, dass er für seine Ernährung zersetzt. Damit hat er eine wichtige ökologische Funktion, da er abgestorbene oder verdorbene Baustoffe in anorganisches Material umwandelt und wieder dem natürlichen Kreislauf zuführt (z.B. Komposthaufen).

Dort lebt und vermehrt sich Schimmel

Schimmelpilze wachsen dort, wo es feucht und warm ist und organische Stoffe zur Verfügung stehen. Damit sind sie praktisch überall anzutreffen: Im Innenraum besonders auf Lebensmitteln, feuchten Mauern und Stellen hinter Tapeten, Stoffen und Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie im Bad, Keller oder in der Küche.

Im Freien findet man Schimmel an schattigen Orten, auf vermoderten Blättern und sonstigen Pflanzen, im Komposthaufen und sogar in Brennholzstapeln.

Meist vermehrt sich Schimmel, indem er Sporen in die Luft abgibt. Die setzen sich an organischen Stoffen fest und wachsen zu neuen Bündeln heran. Da Schimmelwachstum durch Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit gefördert wird, ist die Belastung in feuchten Jahreszeiten am höchsten.

Schimmel als Allergie-Auslöser

Die Allergie-Auslöser sind nicht die Pilze selbst, sondern die mikroskopisch kleinen Sporen. Schimmelsporen kommen in der Atemluft weitaus zahlreicher vor als Pflanzenpollen. Werden sie inhaliert, können sie allergische Reaktionen auslösen.

Sinnvolle Schimmelbekämpfung heißt Beseitigung der Ursache, sonst kehrt der Schimmel immer wieder.

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Meiden Sie Schimmel

Vermeiden Sie möglichst Orte mit Schimmelwachstum wie Keller, Kompost- oder Laubhaufen, gemähtes Gras, Scheunen, feuchte Waldflächen oder Gewächshäuser. Außerdem: Hände weg von verschimmelten Obst, Kompost oder Laub und Gartenarbeit. Ansonsten: Tragen Sie eine Gesichtsmaske mit Allergenfilter.

Halten Sie die Luftfeuchte gering

Schaffen Sie ein schimmelfeindliches Wohnklima! Die relative Luftfeuchte sollte zwischen 40 und 50 Prozent liegen. Sie erreichen dies mittels Stoßlüften – mehrmals täglich ein paar Minuten lang Fenster ganz öffnen und raumdiagonal lüften – und mit Unterstützung von Luftentfeuchtern sowie Klimaanlagen (Achtung: regelmäßig reinigen!). Dauerhaft gekippte Fenster ermöglichen übrigens keinen Luftaustausch. Trocknen Sie keine Wäsche in den Wohnräumen.

Badezimmer, Waschräume

Überprüfen Sie das Badezimmer auf Schimmel und entfernen Sie ihn mit geeigneten Chemikalien. Wischen Sie nach dem Duschen oder Baden die Restfeuchte weg und lüften Sie! Installieren Sie einen Ventilator, der die feuchte Luft ableitet. Keine Teppiche im Badezimmer!

Allergenarmes Schlafzimmer

Vermeiden Sie Matratzen, Tuchenten und Pölster aus synthetischen Materialien – sie schimmeln besonders gerne. Halten Sie die Staubbelastung gering. Heizkonvektoren zerstören Schimmelpilze und ein guter HEPA-Luftreiniger entfernt sie aus der Luft.

Zimmerpflanzen

Auf der feuchten Erde von Topfpflanzen bildet sich gerne Schimmel. Minimieren Sie daher die Anzahl der Zimmerpflanzen und entfernen Sie besonders Hydrokultur. Bedecken Sie die Erde mit Quarzsand.

Möbel richtig platzieren

Stellen Sie die Möbel an Innenwände (nicht an Außenwände) und halten Sie ein paar Zentimeter Abstand zur Wand. So kann die Luft zirkulieren.

Sanieren Sie befallene Wände gründlich

Sanieren Sie von Schimmel befallene Wände bzw. lassen Sie sie mit speziellen, für Allergiker unbedenklichen Fungiziden behandeln. Solche Produkte sind in dieser Broschüre mit einem Schimmelsymbol gekennzeichnet.

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